Lila Spuren ins Innenministerium und die Widersprüche der Aufarbeitung
Shownotes
In der aktuellen Folge von kunstundquer, dem Podcast der KulturRegion Stuttgart trinken wir Gedächtnistee. Wir widmen uns dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Frage, wie Erinnern über einen Gedenktag hinaus zum Auftrag für unser demokratisches Handeln werden kann. Kabarettist und Autor Peter Grohmann (AnStifter) und die Historikerin Prof. Dr. Angela Borgstedt (Universität Mannheim) – diskutieren mit Kimsy die Herausforderungen der Erinnerungsarbeit, auch angesichts erstarkender rechtsextremer Strömungen und weltweiter Autokratisierung. Welche Konsequenzen hat das Erinnern für unser Handeln? Wie steht es im Südwesten um zivilen Ungehorsam damals und heute? Und vor allem: Wie bleiben wir demokratisch? Wir streifen durch die Erinnerungspolitiken der letzten 80 Jahre, treffen auf Barfußwissenschaftler, Kreidespuren zum Innenministerium und die Widersprüche der Aufarbeitung.
Warum müssen wir die Tatorte in den Blick nehmen? Wann hilft Humor? Warum ist es wichtig sich mit der Geschichte des Widerstands zu beschäftigen? Ist da schon etwas verrutscht?
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00:00:00: Ich mach immer die Einführungsvorlesung und in meiner allerersten Sitzung versuche ich
00:00:06: zu vermitteln, Geschichte macht Spaß, Geschichte macht Freude.
00:00:11: Ja, das ist das Wichtigste Spaß, Spaß dabei zu haben, Freude, Spaß zu haben, sich zu
00:00:17: energieren.
00:00:18: Auf geht's.
00:00:19: Ja, ich glaube, ohne das geht das Engagement nicht.
00:00:30: Hallo und herzlich willkommen zur 24. Ausgabe von Kunst und Quer, dem Podcast der Kulturregion
00:00:41: Stuttgart.
00:00:42: Ich heiße Kimse von Reischach, ich arbeite als freie Moderatorin, Journalistin und
00:00:46: Podcasterin und ich darf im Wechsel mit meinem ganz wunderbaren Kollegen, dem Ingmar Volkmann,
00:00:51: diesen Podcast aus der euch wohlbekannten heimeligen Homebase im Stuttgarter Westen
00:00:56: moderieren.
00:00:57: Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges, dieses Mal zum 80. Mal, ein
00:01:03: Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus und wir haben uns im Zuge dessen über die
00:01:08: Praxis des Erinnerungsgedanken gemacht und wir haben uns gefragt, wie können wir eigentlich
00:01:13: den 8. Mai nicht nur als Gedenktag oder Feiertag, sondern wirklich als Auftrag für das ganze
00:01:19: Jahr verstehen?
00:01:20: Was bedeutet das heute?
00:01:22: Und angesichts ersterkener Rechtsextremisten und globaler Autokratisierung wollten wir
00:01:28: herausfinden und wollen wir herausfinden, welche Konsequenzen das Erinnern für unser
00:01:33: Handeln hat.
00:01:34: Wie steht es eigentlich um den zivilen Ungehorsam, damals und heute und?
00:01:38: Große Frage, wie bleiben wir demokratisch?
00:01:42: Darüber spreche ich mit meinen heutigen beiden Gästen, die Expertin für deutliche
00:01:46: Geschichte, Prof. Dr. Angela Borgstedt und Kabarettist und Anstifter Peter Groman.
00:01:52: Schön, dass Sie beiden heute hier sind.
00:01:54: Ja, ich freue mich auch, dass ich dabei sein kann.
00:01:57: Und mich freut es natürlich auch.
00:01:59: Ja, zu Ihnen weinen gibt es natürlich noch viel, viel mehr, zu sagen, allein alle Punkte
00:02:05: auf der Vita abzuarbeiten, würde den Rahmen dieser Sendung sprengen, aber ich habe jetzt
00:02:09: mal die wichtigsten Facts zusammengetragen.
00:02:11: Prof. Dr. Angela Borgstedt, Sie forschen zu Widerstand, Entnazifizierung und gesellschaftlichen
00:02:17: Umbrüchen.
00:02:18: Sie haben dazu bedeutende Werke veröffentlicht, zum Beispiel Entnazifizierung in Karlsruhe
00:02:23: 1946 bis 1951 und Mutbewesen, Widerstandsbiografien aus dem Südwesten.
00:02:29: Sie sind akademische Oberräthin und Leiterin der Forschungsstelle Widerstand an der Universität
00:02:34: Mannheim.
00:02:35: Neben Ihrer wissenschaftlichen Arbeit engagieren Sie sich im Beirat der Stiftung Gedenkstätte
00:02:40: Deutscher Widerstand in Berlin.
00:02:42: Das waren jetzt natürlich nur die allerwichtigsten Facts, die ich hier ganz in Kürze zusammengezählt
00:02:47: habe.
00:02:48: Ja, vielleicht von meiner Seite her auch noch mal.
00:02:52: Also dieses Thema Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, das ist für mich ganz zentral.
00:02:58: Ich habe mich einerseits mit der Entnazifizierung beschäftigt.
00:03:02: Da war so der Hintergrund, dass ich zunächst einmal sehen wollte, was ist eigentlich mit
00:03:07: den Haupttätern passiert.
00:03:09: Und da muss man tatsächlich feststellen, am Anfang war gerade von amerikanischer Seite
00:03:18: sehr viel Druck dahinter wirklich gründlich aufzuräumen.
00:03:21: Was dann am Ende dabei rauskam, das war dann doch eher so ein Stück weit enttäuschend.
00:03:28: Bei den Haupttätern eine große Anzahl und am Ende allein für Karlsruhe sind zehn übrig
00:03:35: geblieben.
00:03:36: Also bei einer Anzahl von um die 50.000, die dieses Entnazifizierungsverfahren durchlaufen
00:03:45: mussten, wirklich wenig.
00:03:47: Und jetzt müssen sie mich unterbrechen, weil so das andere, was mich auch sehr umtreibt,
00:03:52: ist natürlich die Frage, wie geht man mit den Verfolgten, wie geht man mit denen, um
00:03:57: die Widerstand geleistet haben.
00:04:00: Haben die in irgendeiner Form Anerkennung gefunden?
00:04:03: Wie sieht das mit, na ja dem, was man als Wiedergutmachung bezeichnet, aus?
00:04:10: Und da muss man tatsächlich feststellen, die standen doch immer so ein Stück weit hinten
00:04:18: an.
00:04:19: Also wenn zum Beispiel im ersten Deutschen Bundestag darüber verhandelt wurde, wie machen
00:04:26: wir das mit Lastenausgleich für Heimatvertriebene, dann hat man so ein Stück weit nachgestoben,
00:04:33: ach ja, wir müssen auch in einem Bundesergänzungsgesetz erstmal das übernehmen, was die Alliierten
00:04:41: uns vorgegeben haben und uns auch um die Verfolgten kümmern.
00:04:46: Und da zu sehen, welche Verfolgtengruppen da übersehen wurden, das ist auch noch mal
00:04:53: ein ganz weites Feld, könnte man einen eigenen Podcast machen.
00:04:56: Auf jeden Fall.
00:04:57: Vielleicht noch als Einstiegsfrage, was hat sie grundsätzlich dazu bewogen, sich mit
00:05:01: diesem Thema zu befassen?
00:05:03: Also die Endnazifizierung konkret, vielleicht ihr, dass die Akten damals frei wurden in
00:05:14: den 90er Jahren, also dass man wirklich hier auch auf einer größeren Basis von Quellematerial
00:05:22: das aufarbeiten konnte.
00:05:24: Und dann dabei geblieben, bin ich, weil ich dann auch gesehen habe, na ja, wer hat denn
00:05:30: da eigentlich auf Seiten der Endnazifizierer mitgearbeitet und wie ist das in der Nachkriegsgesellschaft
00:05:39: gesehen worden.
00:05:40: Also um da unbelastete Juristen zu bekommen für so eine Aufgabe, hat man überwiegend
00:05:49: auf Anwälte zurückgegriffen.
00:05:51: Da gab es nicht viele, die unbelastet waren, aber immerhin in Nordbaden waren es tatsächlich
00:05:59: überwiegend Juristen.
00:06:00: Die haben nicht so sehr gerne damit gemacht.
00:06:05: Also jüdische Verfolgte, die wenigen, die zurückgekehrt sind, die hatten Angst, dass
00:06:12: sie sich vielleicht doch einen neuen Antisemitismus aussetzen, wenn es nicht der alte Antisemitismus
00:06:19: war, der nie weg war.
00:06:22: Und politisch verfolgte ja am Anfang, aber die sind dann im Grunde auch irgendwo relativ
00:06:30: bald entmutigt worden, weil sie gesehen haben, das verkommt zu so einer Mitläuferfabrik.
00:06:36: Also dass massenhaft Mitläufer produziert wurden und dass wir an sie weiter endnazifiziert
00:06:44: haben, andere eben Karriere gemacht haben, die eigentlich gerade erst das Endnazifizierungsverfahren
00:06:51: durchlaufen hatten.
00:06:52: Vielen Dank.
00:06:53: Unser zweiter Gast heute, wir hatten eben schon ganz kurz darüber gesprochen, ist
00:06:58: der Kabarettistauto und ich kann mal so sagen rund um das, Stuttgarter Urgestein, der sich
00:07:03: seit Jahrzehnten in die politischen, gesellschaftlichen und sozialen Debatten einmischt.
00:07:08: Peter Gromann, Sie sind Gründer des Bürgerprojekts, die Anstifter, Mitgründer des Theaterhauses,
00:07:14: unermüdlicher Friedensaktivist, einer der ersten Zivildienstleistenden Baden-Württembergs,
00:07:19: der erste Kriegsdienstverweigerer Baden-Württembergs, sowie scharfzünglicher Gesellschaftskritiker.
00:07:25: Und was ich jetzt in der Vorbereitung gelernt habe, Sie sind immer eins, immer positiv.
00:07:30: Herzlich willkommen, schön, dass Sie da sind, Peter Gromann.
00:07:32: Vielen Dank.
00:07:33: Ich freue mich, dass ich dabei sein kann.
00:07:35: Ich habe das mit Spannung verfolgt.
00:07:37: Leute wie Sie haben uns damals als junge Menschen unglaublich gefehlt.
00:07:42: Sie sind nochmal eine ganz andere Generation und ich bin jemand mit 18 und 80 inzwischen,
00:07:47: der den Krieg ganz unmittelbar erlebt hat.
00:07:49: Also, die Bombenangriffe in Dresden, die Flucht von der DDR, von der DDR in die Bundesrepublik,
00:07:55: die Diskriminierungen hier in einem katholischen Dorf, das sehr stark involviert war in die
00:08:02: Zwieffalten, in die Vernichtung Menschen unwerten Lebens, wie es damals sie ist, also Grafen-Eck,
00:08:09: die Leute sind dahintransportiert worden.
00:08:10: Und vieles hat man, was man selbst erlebt hat natürlich und selbst gesehen hat und gefühlt
00:08:15: hat.
00:08:16: Und natürlich eine politische Einbindung durch das Elternhaus, wobei ich jetzt im Alter zu
00:08:21: meinem Schrecken festgestellt habe, mein Vater war ja Soldat, er war Polizist und hat nach
00:08:26: dem Krieg vielen Flüchtlingen und Vertriebenen damals geholfen, die Anträge zu stellen
00:08:32: auf Lastenausbau und so, hat die beraten und da hat man auch schon immer gemerkt, die
00:08:37: Warnbar, also alles ehrenamtlich, mein Vater war viele Jahre lang arbeitslos und hat dann
00:08:43: unglaublich drüber gelitten, dass er nicht mehr in den Polizeidienst aufgenommen werden
00:08:48: konnte, weil er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft verschüttet worden ist, in einem Berik Berik.
00:08:53: Da konnten die Knochen einfach kaputt.
00:08:56: Aber diese Hilfe, diese ganzen Geschichten, das bewegt mich von Anfang an vor bei uns
00:09:01: immer ganz hautnah und wir haben mit, also mein ganzes Leben bis heute geht das eigentlich
00:09:07: so, hat man diese Verbündeten gesucht, Menschen wie sie, die irgendwo in den Ämtern sitzen
00:09:12: oder in den Archiven oder in den Universitäten, die einem sozusagen Beihilfe geben für diese
00:09:16: Aufklärung und den Druck machen und oft haben wir so erlebt, dass die Leute natürlich
00:09:20: selber diesen Druck nicht machen konnten, weil sie angebunden waren in Institutionen,
00:09:25: da gab es Chef, da gab es Vorbehalte, da konnte man nicht so politisch agieren und wir von
00:09:29: unten kommen, denn Barfuß, Barfuß Historiker, ich habe leider nie studieren können, aber
00:09:36: auch nur vier Jahre Volksschule besucht, was mich so zusätzlich motiviert hat, viel zu
00:09:40: lesen und selber zu schreiben und selber zu machen, also dieses Selbsttun und natürlich
00:09:45: immer mit einem, ich komme aus einem Anfangszeichen, Familie, in der viel Spaß gemacht wurde,
00:09:51: also in der viel Humor geherrscht hat, wo man die Dinge auch so immer ein bisschen damit
00:09:55: brechen konnte und das viele, was man schlucken musste, an unangenehmen Dingen, also auch
00:10:00: im Dorf oder auch in der Arbeit, die man macht, in der politischen Arbeit, die man schlucken
00:10:06: musste, da hilft eigentlich der Humor immer so ein bisschen weg, wenn man dann so ein bisschen
00:10:10: zu sich selber mit dem Augenswinkern im Spiegel sagt, es gibt Schlimmeres, weil wir haben
00:10:15: ja tatsächlich das Schlimmeres schon erleben. Also ich freue mich sehr auf das Gespräch.
00:10:20: Darf ich gleich dazu, Sie sagen, wir sind ja nur Barfuß Historiker, aber ich habe das
00:10:27: öfteren mit solchen Barfuß Historikern zu tun, Menschen, die so in den 60er, vor allem
00:10:36: 70er Jahren so etwas organisiert haben wie alternative Stadtrundgänge, die überhaupt
00:10:43: erst mal, sagen wir mal, noch mit überlebenden Zeitzeugen, den Begriff gab es damals noch
00:10:51: gar nicht, gesprochen haben, die das zum Teil aufgezeichnet haben, dann verschriftlicht
00:10:56: haben. Das sind zum Teil Quellen, die haben wir anderswo überhaupt nicht, weil wir haben
00:11:03: ja im Grunde eigentlich in den Archiven, vor allem die behördliche Dokumentation. Und
00:11:09: das ist ja oft dann die Tätersicht. Und die Stimmen der Betroffenen, der Verfolgten,
00:11:19: die kommen wir so einfach gar nicht ran. Und bei mir waren sie auch im Alltag, die
00:11:23: waren ja da, nicht? Wenn ich an Ted Bergmann denke, ein verfolgter Jude, der nach Israel
00:11:27: gegangen ist und dann enttäuscht war von der Rechtslastigkeit damals schon, also zurück
00:11:33: kam nach Stuttgart an der Uni Hohenheim, Professor war aber diesen Teil seiner Geschichte
00:11:37: eigentlich nie, seine Verfolgung, nie Aufgabe hat oder Fritz Lam, der war Betriebsratsvorsitzender
00:11:43: bei der Stuttgarter Zeitung, alles Leute, Bergmann nicht, aber viele andere, die eben
00:11:48: keine, dem das akademische Handwerkzeug gefehlt hat. Und die auch ein bisschen als Zeitzeugen
00:11:53: in der Ecke standen, die hatten sozusagen keinen Zugang. Und wie als Junge, wir haben natürlich
00:11:58: junge Menschen, wir haben natürlich die Ohren aufgesperrt, weil das waren Leute in unglaublichen
00:12:03: Geschichten, wo man sich selber gesagt hat, was ist, wenn mir das passiert, was mach ich
00:12:07: da und wie kämpfe ich und wie gehe ich in Untergrund. Das waren noch, sagen wir es
00:12:11: waren unsere, in Anführungszeichen, Indianer Geschichten, die man da gehört hat. Und
00:12:16: man hatte dann auch natürlich zu tun, als Flüchtling jetzt eher Ostsohnflüchtling und
00:12:21: Vertriebener und ausgebompt und so, hatte man viel mit Opfern zu tun, mit diesen kleinen
00:12:26: Leuten und deren unglaublichen Geschichten. Und die ganze Familie war natürlich involviert.
00:12:32: Eins habe ich nie gemacht, die eigene Familienforschung habe ich vernachlässigt.
00:12:36: Wieso?
00:12:37: Sehr, weil ich wusste zwar, dass mein Papa bei der Polizei war und also in Litzmann
00:12:44: stationiert war in einem Polizeibattalion, aber erst im Alter, erst vor weniger Zeit,
00:12:51: bin ich draufgekommen, dass in Litzmannstadt natürlich das Ghetto von Lodz ist. Und das
00:12:55: ist dort auch. Und ich habe dann gesucht und gesucht, also Litzmannstadt, die Polizei,
00:13:00: die Polizeibattalion, die da waren, nachdem das her ausgeblutet war, hat man da Polizisten
00:13:05: aus dem Ganzen Reich zusammengekart. Und dann habe ich gesehen, habe ich rausgefunden,
00:13:10: dass das Hangar war nicht im Ghetto. Und durch einen Zufall bin ich draufgekommen, viel,
00:13:15: viel schlimmer. Es gab ein Kinderkatzett. Nebenan, neben Litzmannstadt, in dem 10.000 Kinder waren
00:13:22: von 8 bis 14 Jahren und die meisten sind nicht davon gekommen. Wenige 100 haben überlebt
00:13:27: und mein Papa war dort bei der Wache. So, da bleibt dann sozusagen, da bleibt mir die
00:13:33: Spucke weg und ich weiß gar nicht, was ich damit anfange. So lause, dass man es natürlich
00:13:37: erzählt. Aber Sie hatten zu Lebzeiten nicht die Möglichkeit, mit Ihrem Vater darüber
00:13:44: zu sprechen? Mein Vater hat wahnsinnig viel erzählt.
00:13:48: Eine sozialdemokratische Familie, was ja auch dann immer in der sozialdemokratischen
00:13:52: Familie im Widerstand. Und dann diese örtlichen, diese mehr bäuerlich geprägte Menschen, mit
00:13:57: denen er zu tun hatte, danach nach der Flucht aus der DDR. Und diesen verpassten Anschluss.
00:14:03: Eigentlich war ja kopfmäßig total voll drauf, wäre auch so ideal gewesen für ein Büroarbeit
00:14:10: oder so, hat es aber nicht geschafft. Aber natürlich auch, weil er in der SPD war, das
00:14:13: war sozusagen vorweggenommenes Berufsverbot auch. Auf solchen Dorfeln mochte man die Leute
00:14:19: nicht. Und er hat angefangen zu schreiben dann für die örtlichen Zeitungen so, die es
00:14:23: noch gab. Auch in diesen Bereichen hat er so ein bisschen abgearbeitet, ein bisschen
00:14:27: was dazu verdient. Und er hat viel vom Krieg erzählt, aber immer bei Litzmannstadt.
00:14:31: Hey jo, wir fahren nach Lodz. Da war dann Schluss. Und da war irgendetwas war da, aber ich hab
00:14:37: da nie und bei manchen Fragen, die Fragen der 68er waren doch immer, was habt denn ihr
00:14:43: gemacht? Warum habt ihr nicht Hitler erschossen oder gekämpft oder weiß ich nicht? Oder seid
00:14:48: wenigstens abgehauen. Das hat man auch immer gefragt, das sind nein, die waren da involviert
00:14:53: und haben versucht auch Widerstand zu organisieren und was gemacht. Das sind immer in Anführungszeichen,
00:14:58: hatte ich den Eindruck anständig geblieben. Und bei dieser Frage, du hättest doch können
00:15:02: als Polizist, du hattest doch sogar eine Pistole, dann ist er sauer geworden. Sauer geworden,
00:15:09: da war das Gespräch dann nicht mehr möglich. Man will ja auch, wenn man im Elternhaus ist,
00:15:13: diese Missstimmung nicht haben, bis da ein bisschen drauf angewiesen zu hören und zu
00:15:18: diskutieren und Unterstützung zu finden für das, was man damals auch gemacht hat. Also
00:15:23: Jugendarbeit oder ausgehen können, nachts die Nacht weg bleiben oder Mädchen mit nach
00:15:28: Hause bringen oder all das. Was man da alles konnte, eine unglaublich freie, freizügige
00:15:36: und großzügige Familie. Und die waren ja arbeitslos. Also wenn ich mal heute daran
00:15:40: denke, was ich mir da erlaubt habe, wo ich dieses Gespür nicht hatte, was da ganz
00:15:44: selbstverständlich war. Aber diesen Teil eben, aber ich rede viel zu viel.
00:15:49: Nee, ist das so spannend. Ich glaube, wir beide kommen aus dem Staun gar nicht mehr raus,
00:15:54: Professor Bockstedt. Und ich möchte als Nächstes über einen ganz wichtigen Ort sprechen
00:16:00: in Stuttgart, einen Gedenkort, einen Lernen- und Gedenkort, an dessen Entstehungen als
00:16:07: solchen sie maßgeblich beteiligt sind. Sie waren nämlich an der Initiative Hotel Silber
00:16:11: beteiligt. Jetzt gibt es ja möglicherweise auch Zuhörende, die nicht aus Stuttgart kommen
00:16:16: und die vielleicht gar nicht wissen, was Hotel Silber ist. Können Sie uns da in wenigen
00:16:19: Sätzen auf die Sprünge helfen? Früher war es mal ein Hotel, das sagt ja der Name. In
00:16:23: der NS-Zeit war es die Gestapozentrale. Mit einem unglaublichen Folterkelle ist das
00:16:29: Haus schwer getroffen worden im Krieg, ist heute in der Roten Straße 10, also da direkt
00:16:33: neben Bröninger. Und die Stadtverwaltung, die Mehrheit des Gemeinderats, die große
00:16:38: Mehrheit, also ich sag mal 98 Prozent waren dafür, das Ding abzureißen. Es gibt keine
00:16:43: Spuren mehr und so weiter, es ist alles, da gibt es nichts mehr. Und diese Initiative
00:16:48: mit Freundinnen und Freunden zusammen aus Stuttgart, aus den Gewerkschaften, aus dem
00:16:51: linken Spektrum, also aus dieser Bürgergesellschaft eigentlich, haben wir gesagt, das stimmt
00:16:56: nicht. Und einer, der ganz vorne dran war mit bei dieser Rettung war der Prof. Roland
00:17:01: Ostertag. Der Architekt. Der Architekt natürlich, der geprüft hat, das Haus steht, das ist
00:17:07: nicht kaputt gegangen ganz, da gibt es noch, da wird man retten. Und wir haben dann in
00:17:11: vielen, vielen, vielen Gesprächen und mit Aktionen versucht, die die Bürgergesellschaft
00:17:16: zu motivieren, macht dann Erinnerungsort dazu. Und auch natürlich inhaltlich. Und das ist
00:17:22: inzwischen ein Erinnerungsort, wo sehr viele Schulklassen hingeht, auch andere Leute. Und
00:17:26: hat so drei Trägergruppen, einmal die Stadt, die Stadt Stuttgart, dann das Land, das Haus
00:17:32: der Geschichte in diesem Fall und den Verein Erinnerungsarbeit, also Hotel Silber. Jeder
00:17:39: macht für sich eigene Veranstaltungen, dann macht man noch vieles gemeinsam. Es ist ein
00:17:43: sehr wichtiger Ort und es zeigt es, also ich bin sehr froh, dass es uns damals gelungen
00:17:47: ist und die Stadträte umzustimmen. Und war ein sehr langer Prozess.
00:17:53: Prof. Borgstedt, wieso ist es denn so wichtig, bei den Gedenkstätten als solches auszudifferenzieren,
00:18:00: also neben den Opfern eben auch die Täter mit in den Blick zu nehmen, wie es jetzt eben
00:18:03: im Fall des Hotel Silber geschehen ist?
00:18:05: Also ich denke, wir müssen auf jeden Fall auch die Tatorte in den Blick nehmen, um tatsächlich
00:18:13: zu verstehen, wogegen die Menschen sich aufgelehnt haben und welche Konsequenzen dieser Widerstand
00:18:21: eben haben konnte. Sie haben jetzt eben angesprochen, den Gestapo Keller, den Folterkeller. Das
00:18:29: sind wirklich massive physische Konsequenzen, die man da zu spüren bekommen hat. Menschen
00:18:37: sind ja auch bei diesen Verhörn möglicherweise verstorben. So sehr wurden die da gequält.
00:18:45: Also das tatsächlich mal bewusst zu machen, was da passiert ist, dass das nicht einfach
00:18:52: die Polizei des Rechtsstaates ist oder eben bewusst zu machen, was ein Konzentrationslager
00:18:59: ist, ein frühes Konzentrationslager, was auch so schrecklich das ist, nicht gleichzusetzen
00:19:07: ist mit einem Vernichtungslager oder eben so ein Tatort, wie es dann geworden ist, wie
00:19:15: Grafeneck für das Sie sich ja eben auch engagiert haben, wo ich mit einer studentischen Gruppe
00:19:22: da war, die dann tatsächlich auch als Erstes wieder geguckt haben, ja, was ist denn da
00:19:27: jetzt eigentlich davon übrig geblieben von dem Tötungsort? Wo sind denn hier die Gaskammern?
00:19:35: Also das ist das, was man tatsächlich dann auch schnell gefragt wird, um so ein Ort zu
00:19:41: erklären. Und ich muss sagen, ich fand das sehr berührend damals, weil zu dem Zeitpunkt,
00:19:48: als wir da waren, war das tatsächlich noch ein Ort, an dem eben behinderte Menschen
00:19:54: gelebt haben. Heute auch noch. Heute auch noch. Ja. Okay, weil in der Diskussion war das...
00:19:59: Das ist ja ganz eigenartig. In der Diskussion war das tatsächlich, dass man, oder wie man
00:20:05: das dann tatsächlich auch als eine Gedenkstätte, vollständig als eine Gedenkstätte oder Tagungsort
00:20:12: dann eben auch nutzen kann. Und ich fand das aber sehr, sehr berührend, weil da mitunter
00:20:20: dann bei einem Vortrag, den Thomas Stöckel dort gehalten hat, da eben auch behinderte
00:20:28: Menschen dazugekommen sind, sich dazugesetzt haben. Und da saß dann eine Studentin und
00:20:34: hat dann jemanden an die Hand genommen, wo ich dann gedacht habe, man möchte sich gar nicht
00:20:39: vorstellen, was da eben 80, 85 Jahre vorher passiert ist. Und ich glaube, das ist so ein
00:20:49: Erlebnis, was eben auch junge Menschen nicht mehr loslässt. Deswegen ja, also die Tatorte
00:20:54: sind eben auch wichtig, nicht nur die Geburtsorte von Widerstandskämpfern. Und ich fand auch
00:21:02: nochmal wichtig, auch weil wir das Thema gerade haben, der Harald Habich, der hat damals
00:21:08: bei der Stadt Stuttgart gearbeitet, hat unsere Unterstützung gesucht und wir haben eine 30
00:21:13: Zentimeter breite Lila-Spur von Grafemeck nach Stuttgart auf der Straße gemalt bis
00:21:20: vor das Innenministerium, sozusagen auch dem versteckten Täterort, um zu sagen, da waren
00:21:27: die Opfer und hier sind die Täter, das waren ja auch Täter. Also die Erfassung der Menschen,
00:21:32: was ja heute auch, wo ich denke, ist ja auch eine riesige Farbe, wo die Staat, die Obrigkeiten
00:21:38: überall die Daten der Menschen erfassen, was sie denken, welche sexuellen Orientierungen
00:21:42: sie haben, wo sie politisch sind und so weiter und so weiter. Und da haben wir uns gefragt,
00:21:47: was machen wir denn, wenn wir unterwegs diese Spur ziehen, die größte Säugedenke meinten,
00:21:53: dann geht das wieder weg. Das war auf der Straße, diese Spur geht die wieder weg, kriegen
00:21:58: wir und beweisen sie das. Und der Harald Habicht hat da so mit Farbfabriken und mit 1000 Dingen
00:22:04: probiert, geht das wirklich wieder weg? Und die Bürgermeister, die haben fast einen Aufstand
00:22:09: gemacht, fast Dings. Und dann haben sich in diesen Vorbereitungsarbeiten plötzlich entlang
00:22:14: dieser Strecke 80 Kilometer über eine Woche, haben wir, ist das gezogen worden, haben sich
00:22:19: plötzlich die Menschen aus den Behinderteneinrichtungen gemeldet. Erst ganz vorsichtig und gesagt,
00:22:24: was macht ihr dort? Und das sind doch eigentlich unsere Leute und so. Und die Behinderten waren,
00:22:28: die Leute mit Handicap, die gesagt haben, uns würde man heute da wieder hinschicken
00:22:33: und das wollen wir wissen, was da war. Also jeweils in ihrer Sprache, mit ihren Möglichkeiten
00:22:38: nicht. Und wir haben dann an diesen Einrichtungen unterwegs Veranstaltungen gemacht. Und diese
00:22:42: Kontakte gehen bis heute. Und da gibt es Leute, Überlebende, die da davon gekommen sind,
00:22:48: die heute noch nicht diesen Status haben des Verfolgten, die man einfach vergessen hat,
00:22:53: dort waren, über die sich niemand kümmert. Und wir haben die dann in diesem Buch verlegt
00:22:58: von der Elke Martin und vom Dr. Marquardt. Die haben beide in diesem Bereich gearbeitet,
00:23:03: haben wir versucht, das zu dokumentieren. Ohne, sagen wir, ohne staatliche und städtische
00:23:08: Unterstützung. Ich habe so einen kleinen Verlag. Und dann haben wir versucht, die Gelder, das
00:23:12: ist ja auch alles gar nicht so teuer, das Geld für diese Dokumentation zu kriegen. Krankenmorde.
00:23:18: Kurze Nachfrage, welches Buch ist das? Einmal ein Buch ist verfolgt heißt das, verlegt,
00:23:24: Entschuldigung verlegt. Die haben sozusagen die, auf der Krankenakte war dann der Stempel
00:23:28: verlegt. Das heißt, die kam nach Grafeneck. Und das andere heißt Behandlung im Fohlen.
00:23:35: Behandlung hat dann die Giftspritze bedeutet oder Grafeneck. Also das Krankenhaus, das
00:23:39: Kinderkrankenhaus hier oder die, und das hat auch furchtbar lange gedauert bis natürlich
00:23:45: ein Krankenhaus, wenn da Leute heute sind, die psychische Behandlung brauchen oder gesund
00:23:50: werden müssen. Und wir sind gesund werden müssen, wo man nicht sagen kann, wir machen
00:23:53: da irgendwelche Experimente. Was ist, wenn ich da ein Schild hin mache? Von hier wurden
00:23:57: Menschen abtrennt. Was passiert mit den Leuten, die dort hingehen? Kriegen die in Schreck?
00:24:01: Gibt das, na so. Und das ging lange hin und her. Und dann hat sie aber im Krankenhaus
00:24:06: auch so eine Wendung vollzogen. Also in den, die haben dann gesagt, das Schild muss natürlich,
00:24:11: das muss hin, das ist ein Teil unserer Geschichte. Wir müssen uns dem stellen und wir müssen
00:24:14: unsere Menschen, die bei uns sind, auch damit konfrontieren, ist jetzt vielleicht, wir müssen
00:24:21: da offen sein. Transparenzzeiten. Das ist in Städten auch der Fall bei den Städten
00:24:25: Anstalten. Für die habe ich auch sozusagen in dieser Erinnerungsarbeit mitgemacht. Mir
00:24:29: ging es immer darum, ich sage jetzt mal diese Unterfütterung von unten. Also auch, wir
00:24:35: hatten ja dann auch mit den Opfern zu tun. Also Hotel Silber, die Täter, einerseits, ja,
00:24:39: da wussten wir, wir sind alle wieder in Dienst und mindestens, und nicht alle, aber viele
00:24:43: in Diensten haben ihre Pensionen gekriegt oder sind auf der Flucht so mit Hilfe der katholischen
00:24:49: Kirche abgehauen damals, haben sich entzogen. Aber die Täter waren ja noch, die Opfer waren
00:24:54: ja noch da. Und die waren natürlich, wenn es Kommunisten waren beispielsweise, die kommunische
00:24:58: Partei, die verboten war. Man hat die Leute anfassen können, die waren da. Und die haben
00:25:04: dann natürlich 10 Tieren, die da bin ich gefoltert worden, das und ich habe noch, ich habe noch
00:25:08: Hemd hier und so, willst du es mal sehen? Also mit den Blut, ja, ja, da hat man angeguckt,
00:25:14: das war alles ein bisschen komisch, aber wir hätten da in diesen Zeiten was unglaublich
00:25:18: schwierig, so die Stadt, die Verwaltungen, die Leute zu sensibilisieren, dazu sagen,
00:25:24: da sind Leute, die machen das. Es gab sogar Dinge wie, ich sage doch gar keine, ihr macht
00:25:29: euch das gar nicht, wissenschaftlich. Wo habt ihr die Akten her? Also so diese, was natürlich
00:25:34: alles gestimmt hat, dieses Baufuß. Ja, aber die Einstellung von Historikern beispielsweise
00:25:43: gegenüber denjenigen, die etwas im Bereich der Oral-Historie machen, also Zeitzeugen,
00:25:51: Befragen, Interviews führen, die sind lange Zeit eher so ein bisschen schräg angesehen
00:25:57: worden, weil man so der Auffassung war, das ist subjektiv. Und die schriftlichen Quellen,
00:26:04: das ist das Objektive, ohne sich da wirklich bewusst zu machen, dass das ja oft genug eben
00:26:10: die Verfolge Akten sind und dass das eine einseitige Perspektive ist. Und dass es natürlich
00:26:15: sehr viel schwieriger ist an die Seite oder die Sicht der Verfolgten heran zu kommen,
00:26:21: weil die wenigsten haben schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen, ist ja viel zu gefährlich
00:26:27: gewesen oder es eben dann, wenn sie überlebt haben, der Bericht im Nachhinein, da geht
00:26:34: man dann auch so eher so ein Stück weit Quellen kritisch ran und sagt, na ja, die Erinnerung
00:26:39: drückt, drückt, ja. Das ist ja das Problem, was dann eben auch bei Prozessen, die irgendwann
00:26:46: in den 70er, 80er Jahren stattgefunden haben, da fragt man dann das Opfer, ja, du beschuldigst
00:26:54: denjenigen, diese oder jene Tatgetan zu haben. Aber wann genau war das, wo genau war das?
00:27:01: Aber dass ein Mensch in einem Lager, die die zeitliche Orientierung verliert, selbst,
00:27:07: ich meine, wenn wir uns kritisch hinterfragen, wenn etwas 30 Jahre zurückliegt, ich weiß
00:27:12: nicht mehr, ob das am Donnerstag oder am Freitag passiert ist und die Uhrzeit kann ich jetzt
00:27:17: auch nicht mehr genau benennen und ob der jetzt eine graue Uniform an hatte oder eine
00:27:23: blaue weiß ich dann nach so vielen Jahren vielleicht auch nicht mehr, aber ein Gesicht
00:27:27: oder eine Stimme, die hat sich möglicherweise eingebrannt. Also jetzt die Erinnerung von
00:27:33: einem Zeugen per See zu negieren oder herabzuwürdigen, weil wir wissen, unser Gedächtnis spielt
00:27:43: uns da vielleicht auch mal Streiche. Das finde ich dann auch problematisch. Also das zumindest
00:27:51: mal erst mal ernst zu nehmen und dann vielleicht auch zu gucken, kann ich das vielleicht aus
00:27:56: einem anderen Kontext auch nochmal rekonstruieren. Meistens kriegt man ja doch unterschiedliche
00:28:02: Sichtweisen, aber so eine gewisse Schnittmenge dann. Die dann so ein Gesamtbild ergibt.
00:28:07: Professor Borgstedt, Sie erforschen ja auch die unbesungenen Helden, zum Beispiel eben
00:28:12: in Mut bewiesen. Wie sind denn diese Menschen und was macht sie besonders? Also das sind,
00:28:18: ich meine, der Begriff ist heute so ein bisschen, ja, wirkt fast so ein bisschen angestaubt,
00:28:25: so diese, sagen wir mal eher heroische Sichtweise, ist schon so ein bisschen 50er-Jahremäßig,
00:28:33: aber bezieht sich auf Menschen, die verfolgen geholfen haben. Meistens Juden. Jetzt muss
00:28:43: man dazu sagen, es ist eine kleine Zahl, die das getan haben. Also die wenigsten Juden
00:28:52: haben tatsächlich diese Unterstützung gefunden, sind Menschen, die vielleicht mit Nahrungsmitteln
00:29:02: oder Kleidung oder so geholfen haben, die soziale Kontakte gewahrt haben. Das musste
00:29:09: noch nicht immer gleich bedeutend sein, so eine Form von Fluchthilfe, aber im Extremfall
00:29:15: dann natürlich schon. Und die meisten Fälle gab es in Berlin und da gab es in den 1950er-Jahren
00:29:25: auch schon mal eine Initiative, diese Menschen zu ehren. Sehr interessant, was für Ehrbegriffe
00:29:32: man in den 50er-Jahren angelegt hat, wo man gesagt hat, naja, das ist dann ein Kriterium,
00:29:39: warum diese Menschen ausgeschlossen wurden von so einer Ehrung. Pfarrer waren nicht
00:29:45: dabei, geistliche, obwohl es Harald Pölchow zum Beispiel eben Pfarrer gab, die geholfen
00:29:53: haben. Wir kennen hier in Württemberg, die waren jetzt nicht in dieser Ehrungsinitiative
00:29:58: dabei, aber wir kennen ja hier in Württemberg die Pfarrhauskette, die da geholfen hat.
00:30:04: Also bei Pfarrern hat man das begründet, naja, das gehört praktisch zu ihrem christlichen,
00:30:12: zu eben christlichen Weltbild, also von daher in Anführungszeichen nichts Besonderes, als
00:30:17: ob es keine Anpassung auch der Kirchen im NS-Staat gegeben hätte. Und dann natürlich auch moralische
00:30:27: Begriffe. Also es gab im Berlin auch im Rotlichtmilieu Frauen, die geholfen haben. Michael Degen,
00:30:38: der Schauspieler, verdankt einer solchen Frau sein Überleben, aber die hat nie Anerkennung
00:30:47: gefunden, weil man gesagt hat, naja, das ist unmoralischer Lebenswandel, deswegen kann
00:30:55: die keine solche Ehrung finden. Davon ist man zum Glück dann inzwischen weg, aber das
00:31:03: hat eine ganze Weile gedauert, bis man sich dann wieder auch von wissenschaftlicher Seite
00:31:09: diesem Thema angenähert hat. Und da spielte der Film Schindlers Liste eine ganz entscheidende
00:31:16: Rolle in den 90er Jahren. Das hat nochmal so das Ganze gepusht. In Berlin hat man tatsächlich
00:31:25: am Zentrum für Antisemitismusforschung ein Projekt angesiedelt, unbesungene Helden, die
00:31:33: haben eine Datenbank erstellt und etwa in der Größenordnung 7000 Fälle dokumentiert. 7000
00:31:43: Fälle heißt nicht, dass die alle überlebt haben und es sind auch nicht 7000 gewesen, die da geholfen
00:31:50: haben, sondern man hat mitunter auch Doppelnennungen gehabt. Und das hat nur ein Teil dieser genannten
00:32:04: dann tatsächlich auch das Kriegsende erlebt.
00:32:07: Berlin waren halt relativ viele noch bis 1943 noch relativ viele Juden und da war so die
00:32:17: Zahl der, die schon so geahnt hat, was es heißt nach dem Osten verschleppt zu werden und sich
00:32:25: deswegen versucht haben dem durch Flucht zu entziehen und ein paar davon sind eben auch hier in
00:32:32: die Region gekommen nach Stuttgart und von dort eben zu beispielsweise diesem württembergischen
00:32:42: Fahrhaus-Netz. Was für ein Fahrhaus-Netz war das? Also das sind, Netz ist vielleicht auch
00:32:51: tatsächlich der falsche Begriff, weil das suggeriert, die wären so untereinander alle
00:32:56: vermetzt und gut organisiert gewesen. Tatsächlich war das eher konspirativ in dem Sinne, dass man
00:33:05: vielleicht gewusst hat, wer so ein oder zwei, die dann noch dabei sind, aber man hat nicht den
00:33:12: Überblick gehabt, wie viele das dann im Endeffekt gewesen sind, aber das sind Theologen gewesen,
00:33:18: die in Opposition im Endeffekt auch zu einer angepassten Kirche waren, die sich teilweise vom
00:33:30: Studium schon kannten und die praktisch einzelne sind dokumentiert in der Größenordnung knapp 20
00:33:39: Fälle von Juden, die weiter gereicht wurden von Fahrhaus zu Fahrhaus, weil man konnte damals
00:33:46: vier Wochen an einer Station bleiben, ohne polizeilich gemeldet zu sein, aber dann musste
00:33:54: man wieder weiter. Fahrhaus war natürlich ein interessanter Ort, es ist ein bisschen
00:34:01: ein gläserner Ort, weil es ist offen, es kommen Menschen, die suchen Rat, in der Kriegsphase
00:34:11: kamen teilweise auch Ausgebompte, wenn das eher ländlich gelegen ist. Also es sind Menschen
00:34:18: dort und kommen und gehen, da fällt das vielleicht nicht so auf, wenn da Fremde sind. Auf der
00:34:23: anderen Seite, es ist doch eher ein Dorfliches Milieu und da ist man natürlich unter Beobachtung und
00:34:31: dann muss man irgendwo auch eine gute Erklärung haben, warum da jetzt Fremde sind. Teilweise hat
00:34:39: man das dann eben nach außen erklärt. Na ja, das sind Ausgebompte aus irgendwelchen Großstädten.
00:34:46: Und ist dann auch nicht näher darauf eingegangen? Ja. Der Ebbe-Kögel in Kernen, vom Club Al Mende hat
00:34:52: dafür sehr viel gearbeitet, sehr viel geforscht. Ich wollte noch einen Einwand machen, was die
00:34:57: Kirche angeht. Am 15. war so ein Gedenktag für die Verfolgten Sinti und Roma, das ist auch so eine
00:35:05: Gruppe, die völlig außen vorgelassen wird, ab bis heute noch diskriminiert und die ganz schwer tun,
00:35:11: irgendwo sich sozusagen erklären zu können, also nach wie vor in starken Diskriminierung und
00:35:17: auch Verfolgung leiden. Und an der Martinskirche in der Stuttgart-Nordgemeinde steht ein ganz
00:35:24: schönes, relativ großes Schild. Diese Kirchengemeinde hat zugesehen, wie von diesem Ort aus
00:35:33: die Menschen in die Güterwachungsgebracht wurden und nachher ausschwitz in die Vernichtungslage
00:35:38: transportiert wurden. Diese Kirche hat zugesehen. Es gab ja nicht nur die zusehende Kirche,
00:35:44: die zusehende Gesellschaft bei der Kirche war ja neben der Bekennenden Kirche, war ja auch
00:35:48: eine unterstützende Kirche da. Also die ganz stark propagandistisch für die NSDAP geworden hat,
00:35:55: für den völkischen Gedanken und so weiter. Das geht natürlich quer in alle, es gilt für alle,
00:35:59: für alle, die da, wo das geteilt ist. Und der Widerstand war eben doch, denke ich, der kleinste
00:36:06: Teil. Ich habe das vorhin, wo ich meinen Vater schlecht gemacht habe, nochmal vergessen. Er hat
00:36:12: als Polizist die jüdischen Familien in Breslau geholfen, indem er ihnen Pässe besorgt hat,
00:36:18: also geklaute oder in irgendeiner Weise, das hat er immer gerne, solche Dinge hat er natürlich immer
00:36:23: gerne, ihr habt die Leute damals gerne erzählt, wie sie geholfen haben, aber vielfach ist es
00:36:28: deswegen nicht bekannt oder nicht aktenkundig, weil viele Menschen das als selbstverständlich
00:36:34: angesehen haben, als eine Menschenpflicht. Also das ist auch so etwas, bei denen ich
00:36:39: hatte ja davon gesprochen, dass in Berlin so eine Ehrungsinitiative in den 50er Jahren,
00:36:45: da war, viele haben da tatsächlich gar nicht drüber gesprochen, dass sie, dass sie auch Juden
00:36:52: versteckt haben, weil sie sagen, haben das für selbstverständlich genommen, ja, das war eine
00:36:59: Erklärung, dass das etwas war, worüber man einfach ganz groß drüber reden musste. Aber es kommt
00:37:08: auch mit rein, die hatten irgendwie den Eindruck, ihr Beitrag ist so gering gewesen, gemessen an dem,
00:37:15: was da an Opfern dann tatsächlich gewesen ist. Also ich habe nicht viel machen können oder ich habe
00:37:23: damit nicht großartig was verhindert. Ich mein, besonders tragisch ist es unter den, ich glaube,
00:37:30: es waren 17, die in dieser Pfarrhauskette versteckt wurden. Da waren auch Einzelfälle von, dass die
00:37:39: Personen eben geschnappt wurden, entdeckt wurden und dann damit umzugehen. Oder in einem Fall,
00:37:47: das war eine Opernsängerin, die die Depressionen bekommen hat in diesem zwei Jahre im Versteck,
00:37:54: das muss man sich auch erst mal vorstellen, wie das, was das psychisch mit einem macht. Ich glaube,
00:38:00: wir können das gar nicht. Und ja, Depressionen bekommen und sich das Leben genommen. Also wie
00:38:06: geht man damit um? Also das stelle ich mir eben auch sehr, sehr belastend vor. Ich denke heute
00:38:13: vielleicht noch, weil wenn ich einwenden darf, an heute, wir haben damals in den 50er, 60er Jahren
00:38:18: in Stuttgart algerischen Menschen geholfen, Algerien, die französische Staatsbürgerschaft
00:38:24: hatten und nicht zur Armee eingezogen werden wollten, weil in Algerien der Volksaufstand war
00:38:29: und die sind auch Stuttgart geflohen. Und in Stuttgart gab es sehr viele Leute, die ihm genossen,
00:38:34: genossen, die im Widerstand bei der Resistenz waren, aber hier lebten, die waren dann militärischen
00:38:40: Widerstanden, unterstützenden Widerstand. Und die Franzosen, die Algerien, die hierhergekommen
00:38:46: sind, die brauchten ja dann Wohnung, die brauchten Essen, die brauchten eine sichere Unterkunft und
00:38:50: vor allem brauchten sie Sicherheit, das durfte nicht rauskommen. Wir mussten irgendwie eine Arbeit
00:38:55: haben, die halbwegs sauber und später haben wir auch amerikanischen Desertören geholfen. Die kamen
00:39:00: dann in den Clubvoltaire, die wussten das, wenn man, wenn ich von der US-Armee desertieren will,
00:39:05: kann ich in diesen Clubvoltaire gehen und muss da irgendwas sagen. Also wir waren ja abenteuerliche,
00:39:10: also vielleicht war es auch ein bisschen naiv, also ich habe bei einem Transport von zwei amerikanischen
00:39:17: Leuten geholfen nach Strasburg und in Strasburg, also über die, da waren noch Grenzkontrollen,
00:39:22: die hatten man im Auto gehabt, sozusagen, die haben sich klein genug, das war jetzt die Deutschen,
00:39:27: die kamen da ohne weiteres rein und wir haben die nach Strasburg ins Münster gebracht. Strasburger
00:39:32: Münster und da war irgendwie ein Messmer oder ein bei sich nicht, dann zu einer verabredeten Zeit
00:39:37: musste man da sein und da geklopft und sind die da rein und weg waren sehen. Und haben sie die
00:39:42: jemals wiedergesehen? Nein, wir haben dann, ja, haben wir nie was gehört, die waren, wir wussten,
00:39:46: es war, für uns war das so, es war eine Studie auch in gewisser, ich weiß nicht, wie gefährlich es war,
00:39:51: also gefährlich im Sinne von, also mindestens vermutlich war es eine Straftat, wo man gesagt,
00:39:57: was macht ihr da, die sind nicht angemeldet, also Ordnungswidrigkeilen so, aber es war, wir waren
00:40:02: da im Alter, wo das war auch ein bisschen abenteuerlich. Und dann war es für uns natürlich, der Vietnam
00:40:08: kriegt, das war etwas ganz nahe, wie kriegt man das hin, da ein Widerstand zu unterstützen? Also
00:40:14: Geld für ein Vietcong zu sammeln, es gab Leute, die haben sich gemeldet bei der Botschaft in
00:40:19: Ostberlin, bei der vietnamesischen Botschaft, haben gesagt, ich will da, ich melde mich hier, ich möchte
00:40:25: Arzt, als Arzt dahin. Und es gab auch hier in Stuttgart Leute, die aus, beispielsweise aus der
00:40:30: sozialistischen Jugend, die haben sich, die haben sich auch gemeldet, die haben gesagt, ich würde im
00:40:35: algerischen Widerstand helfen, indem ich mich als Arzt oder als Helfer oder irgendwo in der, in der
00:40:41: hinteren oder als Dolmetscher zur Verfügung schenke. Ob das je geklappt hat, das weiß ich nicht,
00:40:46: so zwei, drei, habe ich noch in Erinnerung, wo das offenbar geklappt hat, die dann in der Gerina auch
00:40:51: war. Darf ich Sie beide fragen, warum ist es denn so wichtig, sich damals wie auch heute mit der
00:40:57: Geschichte des Widerstandes zu beschäftigen? Ich denke, wir haben es ja heute mit Widerstand zu
00:41:05: tun, wenn ich lese, was momentan in der Türkei los ist, dass man da den Bürgermeister von
00:41:10: Istanbul verhaftet hat wegen dem, wenn ich Syrien angucke oder USA angucke, wo sich die ersten
00:41:18: queeren Menschen hier in Stuttgart melden bei Justyum und sagen, Hilfe, Hilfe, wir haben Angst,
00:41:23: wir haben Angst, dass wir rausgeschmissen, verfolgt werden, können wir bei euch unterschlupfen. Also
00:41:28: muss man sich darüber legen, was tun wir denn als Bürgergesellschaft, als gute Demokraten,
00:41:33: wie helfen wir den Leuten? Was können wir tun? Wir können Geld stiften, wir können gucken, dass
00:41:38: in der Arbeit finden, dass wir Öffentlichkeit herstellen oder eine Veranstaltung machen oder so
00:41:42: was. Das ist schon nach wie vor wichtig. Also ich habe so den Eindruck, die jetzt eher dann
00:41:50: wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Thema, ich tue mich schwer mit der Vorstellung aus
00:41:58: Geschichte lernen. Auf der anderen Seite kann Geschichte schon so ein bisschen auch ein Gefühl
00:42:06: dafür vermitteln oder ein Bewusstsein dafür vermitteln, wann Dinge ins Rutschen geraten,
00:42:14: also so Gefährdungslagen. Und das finde ich ist auch gerade wichtig, was man an Universitäten oder
00:42:25: im Schulunterricht auch weiterhin vermitteln muss. Also wenn ich in Schulen bin, beispielsweise
00:42:30: in Amerika, man erzählt über 33, also im Geschicht des Faschismus, wie das alles kam, schrecklich,
00:42:36: so, da haben wir jetzt natürlich in den Schulen, weiß ich nicht, zwischen 40 und 70 Prozent Menschen,
00:42:41: die woanders herkommen, alles junge Leute, die ganz andere Dinge im Kopf haben. Jetzt müssen wir
00:42:46: hier über irgendwie Faschismus und Antifahrt und deutschen Widerstand, weil da irgendein Jahrestag
00:42:51: ist oder weil es im Unterrichtsprogramm steht. Die kriegen so einen Hals schon, wenn sie,
00:42:55: so, und dann komme ich und erzähle, wie ich verschüttet wurde. Oder weil sie als Krieg,
00:43:02: wie wir Waffen gesammelt haben, die auseinander montiert, um das zu verhögern auf das Schwarzmare,
00:43:07: also kaputte Waffen dann. Und da plötzlich habe ich, ich gucke einen alle an und sage, ja Wahnsinn,
00:43:14: das ist ja wie das, was meine Oma erzählt hat, oder mein Opa, oder mein Vater. Plötzlich ist man
00:43:19: mit irgendeinem was ganz nah dran. Ich glaube, diese ganze Geschichte des Widerstands müsste
00:43:24: eigentlich hier, wenn man Leute informieren will oder motivieren will, müsste eigentlich ansetzen
00:43:32: an den Konflikten heute, an der Verletzung von Menschenrechten, wo auch immer, das ist ja auch
00:43:36: bei uns, wir sind ja da keine Goldengel. Wenn man da anfängt, wo werden Menschen verletzt,
00:43:40: wo werden Menschenrechte, dass man das so ein bisschen präsent hat. Und die sagen können ja,
00:43:44: das gibt ja bei den Migranten kaum jemanden, der weiß ich nicht, um einen neuen Staubsauger zu kaufen,
00:43:51: um hierhergekommen ist oder so was, oder um die Zähne machen zu lassen.
00:43:56: Also Sie sprechen da gleich mehrere ganz wichtige Herausforderungen, Probleme und Herausforderungen
00:44:03: an. Das eine Problem, vor dem wir stehen, ist, wir haben definitiv bald keine Zeitzeugen mehr,
00:44:12: die das, die Zeit des Nationalsozialismus noch aus eigenem Erleben kennen. Wir hatten jetzt im letzten
00:44:20: Jahr in Mannheim Albrecht Weinberg zu Gast, einen der letzten Auschwitz-Überlebenden,
00:44:27: der jetzt gerade vor ein paar Tagen hundert geworden ist. Der kann natürlich noch mal ganz
00:44:35: anders jungen Menschen klarmachen, was das bedeutet. Der war 15, als der nach Auschwitz gekommen ist.
00:44:43: Wir hatten außerdem studierenden ein paar Schüler mit dabei, die genau in dem Alter waren. Da hat
00:44:49: man eine Aufmerksamkeit, die bekommt man nicht, wenn man jetzt versucht, was zu erklären, was
00:44:56: bedeutet jetzt eigentlich das Gesetz zur Gleichschaltung oder... Reinhaltung, Terrasse,
00:45:06: oder was? Oder Berufsbeamtentum. Das ist, wie Sie sagen, das ist sehr abstrakt. Wenn man dann aber
00:45:16: erklärt, was das eigentlich bedeutet, dann wird es schon interessanter. Also, dass zum Beispiel
00:45:23: mit der sogenannten Reichstagsbrandverordnung elementare Grundrechte außer Kraft gesetzt
00:45:32: werden. Also, was bedeutet das, wenn die Unversehrtheit der Wohnung, der Schutzraumwohnung
00:45:41: einfach nicht mehr garantiert ist oder das Briefgeheimnis? Ich glaube, dann fängt man schon
00:45:48: so ein bisschen mehr an, sich zu überlegen, was hat das mit mir zu tun? Ja, vielleicht doch etwas.
00:45:55: Also, da würde ich Ihnen schon recht geben. Also, eine der ganz großen Herausforderungen ist heute,
00:46:02: dass man jungen Menschen, die auch schon von der Familiengeschichte hier damit eigentlich nichts
00:46:10: zu tun hatten, aber Unrechtsregime anderer Art in ihrer Geschichte oder in ihrer Familiengeschichte
00:46:18: erlebt haben, denen klar zu machen, was das eben für ein Unrechtsregime war gegen das einzelne
00:46:26: Menschen hier in Deutschland in der Zeit 33 bis 45 Widerstand geleistet haben. Wir fahren ja alle
00:46:34: mit den Anstiftern alle paar Jahre auch nach Auschwitz und wir haben dort noch in Auschwitz,
00:46:39: die waren immer ganz glücklich, die Überlebenden, die in diesem Kassettdienst getan haben, zum
00:46:44: Teil an den Gasöfen. Wenn junge Leute kamen mit uns, die aber anders waren als Schulklassen,
00:46:49: die einen ganz anderen Interesse haben, die uns in Arm genommen haben und sich gefreut haben und
00:46:56: unterzählt haben. Wir haben dann Filme gemacht und hatten eine ganz enge Verbindung. Und da
00:47:04: fand ich immer interessant, dass in diesen Reisegruppen, die sind nicht auf den Reisegruppen,
00:47:07: wo jeder Mann, jeder Frau teilnehmen kann, dass ich melde nicht hätte in der Interesse,
00:47:11: dass selbst finanziert, also ohne irgendwelche Zuschüsse, man übernachtet dann in Hotels.
00:47:17: Und da fand ich immer interessant, haben sich Leute gemeldet, vorwiegend Frauen, deren Eltern
00:47:25: oder Großeltern, irgendeinem etwas mit dem Nationalsozialismus, vor allem mit Auschwitz oder
00:47:32: anderen Kassetts offenbar zu tun hatten. Es waren ganz verschlossene Leute, die ganz, die sind ganz
00:47:36: mit einer, ich sag jetzt mal ganz, mit einer großen Traue, mit einer großen Verschlossenheit. Das war
00:47:42: ganz schwer in dieser Busfahrt. Die dauert ja stunden um stunden um, ist eine Woche zusammen dann,
00:47:47: also sich den zu nähern. Und am Ende bei der Heimreise waren wir Freunde. So. Und dann haben die
00:47:57: von sich erzählt, eben mein Vater auch oder meine Mutter oder unsere Familie oder ganz. Und ich
00:48:02: habe das gefunden. Ich habe es jetzt erst entdeckt, wo sie gestorben sind, ein Stück dieser, dieser
00:48:07: eigene Geschichte. Und wenn man da natürlich so einen Beitrag machen kann und das ganz niederschwellig
00:48:12: hält und dann auch sagt, wir gehen jetzt heute gut essen. Heute gehen wir nicht gedenken,
00:48:17: heute gehen wir gut essen. Also wenn man, wenn man solche Formen auch hat, die sind jetzt nicht
00:48:22: wissenschaftlich belegt oder so, sie machen einfach auch eine Freude jetzt in Anführungszeichen gesetzt.
00:48:29: Sie machen, sie machen einen Mut, dass sowas das geht doch nicht. Professor Borges,
00:48:33: jetzt Sie hatten vorhin kurz angesprochen. Aus Ihrer Sicht als Historikerin sehen Sie,
00:48:38: wenn die Sachen abrutschen, wenn Sie Ihren Blick von der Vergangenheit auf die Gegenwart richten würden,
00:48:46: sind wir in einer Situation aktuell, wo es abrutscht oder wie würden Sie die Lage momentan,
00:48:51: unsere Lage in Deutschland und vielleicht auch die weltpolitische Lage beurteilen?
00:48:55: Also dass wir die Situation zumindest mal genau beobachten müssen und dass da bestimmte Anzeichen
00:49:06: dafür sind, dass da schon etwas ins Rutschen gekommen ist, seit vor allem die AfD aktiv ist,
00:49:15: das ist klar. Also ich glaube so ein ganz zentrales Problem oder ein ganz zentraler Punkt ist,
00:49:23: dass da die Sachbarkeitsgrenzen verschoben wurden, also dass man bestimmte Begriffe in der Mitte der
00:49:35: Gesellschaft inzwischen platziert hat, wo ich mich nicht daran erinnern kann, dass man so etwas
00:49:43: beispielsweise in den 1980er Jahren hätte sagen können. Also da ist wirklich inzwischen etwas
00:49:50: verrutscht und da muss man tatsächlich nicht nur aufpassen, da muss man wirklich aktiv dagegen
00:50:00: arbeiten. Nehmen Sie ein Begriff wie in Anführungszeichen inzwischen "Remigration", das ist eigentlich ein
00:50:10: Begriff gewesen, den wir in der Wissenschaft relativ unbefangen, ganz konkret benutzt haben,
00:50:19: für die Menschen, die aus der Emigration nach 1945 zurückgekehrt sind. Diesen Begriff können
00:50:28: wir nicht mehr benutzen, weil das ist ein Kampfbegriff geworden, der von der AfD besetzt wurde
00:50:34: und die AfD besetzt nicht nur Geschichtsbegriffe, sondern Geschichtsbilder, macht Politik mit zum
00:50:43: Beispiel auch dem Widerstandsbegriff, der ein Stück weit verkehrt wird, also dass sie selbst
00:50:52: sich im Grunde so ein Stück weit den Widerstand aneignen und die Bundesrepublik und im Endeffekt
00:51:01: auch die Mehrheitsgesellschaft, noch Mehrheitsgesellschaft, ja in die Rolle des Täterstaates,
00:51:10: der Diktatur versetzen und dem muss man als Bürger dieses Staates entschieden widersprechen
00:51:19: und ich habe so den Eindruck, dass passiert noch nicht dezidiert genug.
00:51:23: Also ich denke auch, dass wir weit davon entfernt sind, die Gefahr zu erkennen. Gestern zufällig
00:51:30: kamen Berichte im Fernsehen, ich kann jetzt nie mehr sagen, ob es Tagesschau oder Tagesthemen
00:51:37: waren, keine Ahnung. Die Moderatorin sagt jedenfalls nach den Berichten über die Bombardierung,
00:51:42: Gassersteifen, diese Vier in der Toten und Syrien und noch eine Nachricht sagen, so jetzt
00:51:47: ist die Tour de France dieser Nachrichten zu Ende, jetzt kommen wir auf ein anderes Thema.
00:51:53: Mich hat es vom Sofa runtergehauen, das ist echt, wie kann man, bestimmt eine gute Frau,
00:52:01: die wir kennen, die ist uns allgegenwärtig als Fernsehmoderatorin, das ist mir im
00:52:07: Hals stecken geblieben als los, dachte ich, was passiert denn hier gerade, aber ich habe
00:52:13: noch eine andere These. Ich glaube, was wir jetzt wieder erleben ist ein Versagen der
00:52:19: Mitte der Gesellschaft, also der gebildeten Menschen, der ausgebildeten Menschen, Tät
00:52:23: von mir aus der Deutschen und in unserer, ausländischen Menschen, die hier leben, ein
00:52:29: totales Versagen, in dem die Gefahr nicht erkannt wird. Und das negiert, indem man nicht erkennt,
00:52:34: was sich momentan abspielt. Es ist ja nicht nur so, dass wir das alles finanzieren, das
00:52:39: hat schon Tuchholzki damals gesagt und hat sich deswegen auch umgebracht, selbst nicht
00:52:45: begangen wurde, verzweifelt, weil wir die Lage in Deutschland schon vor 33, vor der eigentlich
00:52:50: Machtübernahme. Also die Angst, dass hier etwas passiert in diesem Land, was wir nicht
00:52:55: sehen. Heute finanzieren wir das in großen Maße mit, über die Parteienfinanzierung, über
00:53:01: die Sähe, über die Schulen, wo diese Parteien, es ist ja nicht nur diese Partei, es ist das
00:53:05: ganze Thema, das ja auch auftritt. Das ist ja auch präsent bei anderen Parteien. Ich sage
00:53:11: immer, wenn es um das Thema Faschismus geht oder Faschismus ist es vielleicht ein bisschen
00:53:16: für meine Begriffe ein zu hartes Wort für Menschen, die jetzt AfD wählen oder Recht
00:53:22: stehen. Da verniedlicht man das, was da passiert ist. Aber auf der anderen Seite muss man natürlich
00:53:29: sehen, dass ein Bewusstsein, das ähnlich wie bei der AfD ist, weit in die Parteienlandschaft
00:53:36: hinein reicht. Und auch weit beim großen Teil der Bevölkerung sozusagen wahrgenommen
00:53:41: wird das etwas. Und das kann ich mir nie erklären, was da ist. Ich denke, vielleicht muss man
00:53:47: seit Trump oder seit der Aufstieg der AfD, hat ja glaube ich jetzt erst gerade begonnen.
00:53:54: Sie werden morgen in diesen ganzen Institutionen sein, ob das jetzt die Kulturregion Stuttgart
00:54:00: ist, die Landeszentralen für politische Bildung, alle Institutionen, die sozusagen über den
00:54:04: Landtag, über den Staat mit oder mit Städtegemeinderäte mit finanziert werden, da werden sie in
00:54:09: die Aufsichtsräte hinein drängen und gucken, was macht man da. Also, dass aus Trump jetzt
00:54:15: macht, in dem die alle rausschmeißen jetzt beim Radio Freie Europa, 1.800 Leute entlassen,
00:54:22: weil sie sagt, das sind linke Spinnen. Aber was können wir tun, wir aus der Mitte der
00:54:28: Gesellschaft? Ja, das ist die große Frage. Also, ich bin ganz, ich bin völlig verunsichert,
00:54:35: weil ich gesagt habe, wir haben Aufklärungsarbeit lange schon mal und es hat ja immer, wissen
00:54:40: Sie, es hat auch immer, wenn ich euch junge Leute anziehe, es hat ja auch immer Freude
00:54:45: gemacht. Es war nie Arbeit im Sinne, wenn man ehrenamtlich arbeitet und man hat nie
00:54:50: das Geld verdient und die Karriere gemacht. Es war immer sozusagen eine Herzensangelegenheit
00:54:55: und das muss man jetzt machen, so ein bisschen auch fast, dass man sagt, der Kettfahrer werden
00:54:59: können, der Gromann. Weil ich so impulsiv bin, mich berührt das Ganze. Und erstmals
00:55:09: jetzt denke ich, wo haben wir Fehler gemacht? Wo, wo ist der Fehler gemacht? Wo liegt der
00:55:14: Fehler bei uns? Warum ist es uns nicht gelungen, das, was man so in wenigen Sätzen jetzt ab,
00:55:20: ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, also der Institution der Leute? Und wo müssen
00:55:25: wir jetzt möglicherweise völlig neu denken? Diese große Koalition ist ja nur die Antwort
00:55:30: auf diese Riesenängste, dass wir sozusagen ein Jahr später schon nicht mehr das Grundgesetz
00:55:37: ändern können. Dass die Rechtsradikalen in alle Bereiche hineinbringen. Und da sehe
00:55:42: ich, also ich sage immer, wir haben unseren Antworten zu viel Vertraut, unseren eigenen
00:55:49: Antworten. Wir müssen einfach gucken, wir müssen umdenken und nicht schon sagen, wir
00:55:54: wissen schon alles, wir wissen gemeinsam gegen den Faschismus, da kriege ich einen ganz
00:55:59: dicken Hals, wenn ich das höre. Alle zusammen gegen den Faschismus, sag ich, wo bin ich denn
00:56:05: hier? Das sind AfD-Wähler wie du und wie ich, das sind Leute, ja sind natürlich auch Faschisten
00:56:10: dabei, aber die Denkweise haben wir in allen Parteien. Denke ich, dass sozusagen die Leute
00:56:16: so zu konfrontieren und in so einem Boot mitzunehmen, alle zusammen gegen den Faschismus, das ist
00:56:22: garantiert die falsche Antwort. Also wie kriegen wir es hin, die Menschen zu sensibilisieren,
00:56:28: sich für ihre Republik, sag ich jetzt mal, für ihre Republik einzusetzen? Bei allem Miss,
00:56:33: der auch da bei uns gebaut wird, bei allem, alles was, ich sage, ich bin da nicht mit
00:56:37: das und das wird das fast mal auch nicht, mit dem Klimaschutz geht es zu kurz, alles
00:56:42: richtig, alles richtig, aber die Institution, als Institution ist doch wichtig. Die Republik
00:56:46: als Republik natürlich, ja, guckt doch die anderen Republiken an, wo sind sie denn gelandet,
00:56:51: die sogenannten sozialistischen Republiken, die haben genauso, ihre nicht genauso, aber
00:56:55: die haben auch ihre Leute eingesperrt in der Mordenten zu tausenden aus dem Land getrieben.
00:57:00: Und wenn wir das nicht mit aufnehmen in unsere Überlegungen und nochmal, ich sag mal, eine
00:57:06: neue Denke beginnt, sagen wir uns sagen, dann habe ich große Angst, aber ich glaube, wir
00:57:12: sind da dran. Man darf das nicht verbittert sehen. Das ist so ein Verschuldung, AfD-Stände,
00:57:17: zerstören und so, muss schon gucken, wie kommen wir mit den Menschen ins Gespräch. Was heißt
00:57:23: ich, ich bin gegen rechts? Was heißt denn rechts? Du bist vielleicht rechter als ich oder du
00:57:28: bist rechter als möglicherweise oder als die nicht? Weiß ich nicht. Also diese Schlagworte
00:57:34: müssen wir uns abgewöhnen, wenn die Leute wieder ins Gespräch kommen, vernünftigen
00:57:38: Dialog machen, drückt in der Schuhe und es gibt so viele Dinge, wo der Schuhe drückt
00:57:42: und man muss den Leuten auch sagen, schützt die Republik, nutzt die Möglichkeiten der
00:57:48: freien Meinungsäußerung und der Bildung und der, weiß ich, des Vergnügen, des gemeinsamen
00:57:53: Kampfes und da könnt ihr, könnt dann streiken und rede frei, was weiß ich, alles das, was
00:57:58: ein bisschen meint, denke ich, das wäre wichtig, aber ich bin da sehr unsicher, sehr, ich weiß,
00:58:03: ich habe keinen Rezept. Professor Borgstedt, was ist Ihre Strategie, um als Wissenschaftlerin
00:58:08: damit umzugehen, wenn wissenschaftliche Fakten jetzt plötzlich als Meinung degradiert werden?
00:58:13: Also das ist dann tatsächlich ein echtes Problem und ich sehe aber soweit sind wir noch nicht
00:58:21: ganz, aber die Gefahr ist tatsächlich da, weil wenn praktisch Meinung bestimmte Stimmungen,
00:58:32: Befindlichkeiten gleichgestellt werden mit dem Befund von jahrelangen wissenschaftlicher
00:58:40: Forschung, also wenn das nicht mehr akzeptiert wird, dass man Menschen zuspricht, die haben
00:58:47: dann eine gewisse Expertise und das als Meinung abtut, dann haben wir ein echtes Problem und
00:58:55: ich würde aber in einem Ihnen auf jeden Fall zustimmen, wir haben schon sehr viel in historisch
00:59:03: politische Bildungsarbeit investiert, wir haben die Landeszentralen für politische Bildung,
00:59:10: die wirklich eine exzellente Arbeit machen. Ich kann mich an viele Diskussionen erinnern,
00:59:18: wo dann aus dem Publikum am Ende immer so dieses Empörte fast schon kam, ja man muss
00:59:24: da mehr machen in Bildungsarbeit. Sie sagen zurecht, sie gehen in die Schulen und da schlägt
00:59:30: ihnen entgegen, mich schon wieder dieses Thema, also so auch eine gewisse Ermüdung bei manchen.
00:59:41: Also wir haben glaube ich schon recht viel gemacht und das Problem, wo wir uns da kritisch
00:59:48: fragen müssen, haben wir es richtig gemacht, wie haben wir es gemacht? Ich glaube die Arbeit
00:59:55: mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, das war schon mal gut und richtig und wichtig, nur die haben
01:00:01: wir jetzt absehbar nicht mehr. Das in irgendeiner Form aufzufangen oder zu überbrücken, ich bin da
01:00:11: immer noch skeptisch, also gibt ja mal Versuche, das über filmisches Material oder so, das ist
01:00:16: nicht das gleiche. Das ist dasselbe, wenn ich noch mal nachfragen kann, wie war es denn möglich
01:00:20: damals. Ja, aber sie haben doch mich. Ja, ich bin wie zwar 7 oder 8 Jahre alt, aber ich habe
01:00:27: sonst, was ich ja wichtig finde, wissen Sie, auch diese Nachkriegs, die haben wir ja noch, die
01:00:32: jetzt nicht ganz so alt sind, die noch nicht so ganz so tatrig sind wie ich vielleicht, also die jetzt
01:00:37: sozusagen diese Jahre, 47 in Aufbau der Bundesrepublik, die Spaltung, Kommunismus, Antikommunismus,
01:00:44: diese großen Flucht, diese großen Umbrüche, bis hin, weiß ich nicht, zum Prager Frühling und
01:00:48: also diesen Hoffnung Gorbatschow, die das so, die darüber erzählen können, auch über den Widerstand,
01:00:54: die Möglichkeiten im eigenen Land sozusagen, Meinung zu machen und Freude zu haben und Reisen zu
01:01:00: können, diese anderen Länder kennst du. Für mich war es unglaublich, wo ich das erste Mal in einem
01:01:05: Kibo und zwar, also solche Dinge, das kann ja heute, ich weiß nicht, ob man es heute kann,
01:01:11: es ist jetzt sozusagen nochmal ein anderes Thema, aber dieses Reisen zu können, diese anderen
01:01:16: Kulturen, Kennzelern und Leute, die im Widerstand heute sind in diesen Ländern. Israel war ja immer,
01:01:21: war ja immer bedroht, das hat ja nie aufgehört, aber es sind ja auch heute bürgerliche, bürgerbewegung,
01:01:28: demokratische Bewegung oder linke Bewegung, die unter unglaublichem Druck stehen, wo wir uns
01:01:33: annähen können, sagen, was arbeiten die unter, wo man Empathie entwickeln kann, wie kann man den da
01:01:38: helfen, den so und nicht jetzt als Staat und als weiß ich nicht, sondern so auf unsere Ebene so,
01:01:45: wie können wir, wir könnten uns noch viel, viel länger unterhalten, aber der Blick auf die Uhr
01:01:51: sagt mir, dass wir, dass wir schon zeitlich zumindest ein bisschen drüber sind. Wenn ich als
01:01:56: Zuhörerin, Sie beiden denn vielleicht irgendwo live erleben möchte, wo kann ich Sie beiden denn sehen
01:02:02: oder hören oder erleben? Also mich regelmäßig an der Uni Mannheim in Lehrveranstaltungen,
01:02:10: aber auch in Vorträgen immer wieder, also das ist so, glaube ich, die Möglichkeit.
01:02:19: Okay. Und ich mach Kabarett öffentlich und mach Vorträge öffentlich und bei Aktionen, wenn die,
01:02:25: wenn die Straße gefragt ist. Die Straße ist immer gefragt. Informationen dazu gibt es auf der Seite
01:02:30: der Anstifter, da stehen alle genau aktuelle Termine, es lohnt sich also da auf jeden Fall mal
01:02:35: reinzuhören. Ich kann sagen von ganzem Herzen, ich fand es sehr bewegend, ich danke Ihnen beiden sehr,
01:02:40: dass Sie heute hier sind und dass Sie Ihren Erfahrungsschatz und Ihr Wissen und ja Ihr Herz mit
01:02:46: uns geteilt haben. Vielen Dank und viele Hörende. Ja, ich sage auch vielen Dank und bin völlig
01:02:54: überrascht, wie schnell die Zeit rumgegangen ist. Ich dachte auch, ja, ich dachte eigentlich, es geht
01:02:59: jetzt bis vier. Jetzt geht es los eigentlich. Ja, damit sind wir am Ende dieser Sendung angelangt. Die
01:03:06: nächste Folge von Kunst und Querdi gibt es in ungefähr zwei Monaten zu hören. Diese und alle
01:03:10: vergangenen Folgen, die gibt es natürlich auf der Website der Kulturregion Stuttgart, Kulturregion
01:03:14: minus Stuttgart.de oder auf iTunes, Spotify und dieser zum Nachhören, folgt der Kulturregion gerne
01:03:20: auf Instagram, auf Facebook oder LinkedIn, abonniert sie, so erfahrt ihr natürlich immer rechtzeitig.
01:03:25: Alles wissenswerte über den Podcast, seine Themen und seine Gäste und ihr könnt auch ein Blick werfen
01:03:30: auf die aktuellen Veranstaltungen der Kulturregion. Wir freuen uns über Feedback, über Anregungen,
01:03:35: über Kritik und vieles mehr. Und falls ihr Ideen habt für Themen, die wir besprechen sollten oder
01:03:40: Gäste, die wir unbedingt einladen sollten, dann schickt uns doch gerne eine E-Mail an die eigens
01:03:45: dafür eingerichtete Adresse und zwar podcast@kulturegionminusstuttgart.de. Vielen Dank an
01:03:51: euch alle fürs dabei sein. Ihr wart wie immer ganz ganz großartig. Ciao, macht's gut!
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